Die Esterweger Dose gehört zu den Hochmooren, die nach der letzten Eiszeit, vor etwa 10.000 Jahren, entstanden sind und erstreckt sich über eine beträchtliche Fläche von mehreren Quadratkilometern. Über die Jahrhunderte wurde die Esterweger Dose von Menschen auf unterschiedliche Weise genutzt. Seit dem 19. Jahrhundert war die wirtschaftliche Nutzung des Moores, vor allem der Torfabbau, von großer Bedeutung. Torf wurde als Brennmaterial genutzt und war eine wichtige Ressource für die Bewohner der Region. Diese Nutzung setzte sich auch im 20. Jahrhundert fort, wobei industrielle Methoden zum Einsatz kamen, die den Torfabbau massiv intensivierten.
Besonders während der Zeit des Nationalsozialismus erlangte das Gebiet traurige Bekanntheit: In der Nähe der Esterweger Dose befand sich das Konzentrationslager Esterwegen, das Teil des Systems der Emslandlager war. Die Häftlinge dieser Lager mussten unter schweren Bedingungen bei der Torfgewinnung arbeiten. Diese historische Phase hat die Region bis heute geprägt.
In den folgenden Jahrzehnten, besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wurde die großflächige industrielle Nutzung des Moores immer intensiver. Durch den Torfabbau und die Trockenlegung wurde das Hochmoor jedoch stark geschädigt, was zu erheblichen ökologischen Veränderungen führte.
In den letzten Jahrzehnten hat ein Umdenken stattgefunden, und es wurden Maßnahmen zur Renaturierung des Hochmoors eingeleitet. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Wasserstände wieder zu erhöhen, um die Torfbildung zu fördern und die natürliche Vegetation wiederherzustellen. Dadurch wird nicht nur der Lebensraum für viele bedrohte Arten verbessert, sondern auch die Fähigkeit des Moores, CO₂ zu speichern, wieder gestärkt.
Heute steht die Esterweger Dose unter besonderem Schutz, um die Renaturierung und den Erhalt des verbliebenen Hochmoores zu gewährleisten. Verschiedene Naturschutzorganisationen arbeiten daran, die Biodiversität des Gebiets zu fördern und die Schäden der Vergangenheit zu beheben. Teile des Hochmoors wurden als Naturschutzgebiet ausgewiesen, um eine ungestörte Wiedervernässung zu ermöglichen und die Zerstörung der empfindlichen Vegetation zu verhindern.